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Fünf Fehler, die Sie im Vorstellungsgespräch unbedingt vermeiden sollten

Wir bei Dr. Maier + Partner blicken auf über 50 Jahre Personalberatung zurück. Doch in Gesprächen mit Kandidaten begegnen wir oftmals groben Fehlern. Selbst erfahrene Führungskräfte straucheln auf dem Weg zu Top-Positionen und verspielen sich Chancen mit den immer gleichen Vergehen. Wir haben fünf dieser häufig gemachten Fehler zusammengetragen.

1. „Die Personalberatung ist nur ein Hindernis auf dem Weg zu meinem Ziel“

Viele Kandidaten sehen die Vorstellung bei einer Personalberatung schlichtweg als umständliches Hindernis, welches auf dem Weg zur neuen Position überwunden werden muss. Personalberater fungieren nicht nur als Sprachrohr des potentiellen neuen Arbeitgebers. Zwar sprechen wir natürlich nach bestem Wissen und Gewissen für unsere Kunden, allerdings selektieren wir natürlich auch auf Grundlage unserer eigenen Expertise vor, um unserem Kunden nur die allerbesten Kandidaten präsentieren zu können.

Doch bei dieser Betrachtung fällt noch ein weiterer Aspekt ins Gewicht: Nicht nur der Kandidat muss zur angebotenen Stelle und zum Unternehmen passen. Auch das Unternehmen muss zum Kandidaten passen. Sehen Sie uns deshalb nicht als unumgängliches Übel. Unser Anspruch ist es, beide Seiten zu einer Win-Win-Situation zu führen. Sehen Sie uns also nicht nur als den Boten des Unternehmens, das uns beauftragt hat. Nutzen Sie uns selbst als Ihr Sprachrohr.  Zeigen Sie uns offen, wer Sie sind. Denn auch, wenn es bei einer Position einmal nicht passt: Ein Job, der zu Ihnen passt, kommt bestimmt!

2. „Mein Lebenslauf spricht für sich“

Wir bemerken immer häufiger: Je länger, ausführlicher und eindrucksvoller ein Lebenslauf ist, desto mehr glauben Kandidaten, dass er für sich selbst spricht. Wie wir in unserem vorherigen Text bereits ausgeführt haben, sind Erfahrungen wichtig, doch lange nicht alles. Ihr Lebenslauf ist nur eine grobe Übersicht über das, was Sie bislang erreicht haben. Was Sie in Ihren früheren Positionen genau getan haben und was Sie sich durch Ihre früheren Tätigkeiten an speziellen Fähigkeiten angeeignet haben, müssen Sie uns in der gebotenen Ausführlichkeit berichten. Nicht vergessen: Nicht nur das Was ist entscheidend. Schenken Sie dem Wie und dem Wer die nötige Aufmerksamkeit!

Oft scheint es so, als ob die Kandidaten sich gerade auf der Hinfahrt im Auto auf das Gespräch vorbereitet haben. Das ist natürlich nicht genug. Sie müssen Ihren Lebenslauf verinnerlichen. Kandidaten ist oft bewusst: Für die Gestaltung eines Lebenslaufs hat man – wie der Name schon sagt – sein ganzes Leben Zeit. Demnach achten sie akribisch darauf, dass sich keine Rechtschreib-, Form- oder Gestaltungsfehler einschleichen. Aber warum legen so viele Kandidaten diese Genauigkeit ab, sobald es nicht mehr um das geschriebene, sondern um das gesprochene Wort geht. Diesen Fehler sollten Sie vermeiden.

Verinnerlichen Sie Ihren Lebenslauf und vor allem auch den Teil davon, der nicht auf Papier zu finden ist! Legen Sie sich anschließend die Aspekte zurecht, die für Ihre neue Wunschstelle von Bedeutung sind und bereiten Sie diese Passagen noch einmal gesondert vor.

In einem ersten Gespräch haben Sie normalerweise zwischen 60 und 90 Minuten Zeit, Ihren Lebenslauf zu präsentieren. Sich richtig vorzubereiten und einzuteilen, ist ein weiterer Pluspunkt auf Ihrer Haben-Seite.

Ein kleiner Zusatz-Punkt: Keine Angst vor Lücken! In aller Regel nehmen diese Lücken für Sie persönlich einen viel höheren Stellenwert ein als für uns oder unsere Kunden. Außerdem: Stehen Sie zu Ihren Lücken! Lücken sind keine Sabbaticals!

3. „Meine Leistungen sprechen für sich“

Wenn wir Sie als Personalberatung kontaktieren, liegt das natürlich unter anderem daran, dass wir in Ihnen jemanden mit den richten Kompetenzen und Qualifikationen für die entsprechende Stelle sehen.

Doch wie auch im vorherigen Punkt beschrieben, geht es nicht darum, wie ein Wasserfall all Ihre früheren Ergebnisse herunterbeten. Wir wissen, dass Sie gut sind; sonst hätten Sie es nicht ins Vorstellungsgespräch geschafft. Konzentrieren Sie sich auf die Leistungen, die für die neue Stelle relevant sind.

Natürlich klingt das sehr logisch, doch wir sind erstaunt darüber, wie oft dieser Fehler gemacht wird. Ihre Redezeit sollten Sie nur für die wichtigsten Leistungen mit direktem Bezug zur potentiellen Stelle gebrauchen. Dies zeigt, dass Sie sich selbst und Ihren Leistungen gegenüber reflektiert sind und dass Sie verstanden haben, wonach das Unternehmen sucht, bei dem Sie sich vorstellen. So sparsam Sie bei der Auswahl der Leistungen und beispielhafter Geschichten dazu auch sein sollten, so detailliert dürfen Sie Ihre Auswahl beschreiben. Gehen Sie in die Tiefe und gönnen Sie sich hier – natürlich ohne die übermäßige Selbstbeweihräucherung – auch gerne ein selbstbewusstes Lob. Sie wollen sich ja schließlich gut verkaufen!

4. „Ich bin das Zentrum des Gesprächs“

Wir erleben es immer wieder: Kandidaten, die mit aller Kraft versuchen, so viel wie möglich von sich und Ihren Vorzügen zu berichten. Dabei vergessen Sie häufig, dass ein Gespräch ein Dialog ist.

Das Unternehmen leitet das Gespräch durch die Einladung des Kandidaten ein und wirft ihm den Spielball zu. Viele Kandidaten meinen jedoch, dass Sie ihn fortan nicht mehr hergeben müssen und berichten nur noch von sich selbst.

Vielmehr ist es aber wichtig, das Gespräch lebendig zu halten. Das Unternehmen hat auch Punkte, die es wert sind, besprochen zu werden. Denn – wie vorher beschrieben – auch das Unternehmen soll zum Kandidaten passen. Achten Sie darauf, dem Gesprächspartner nicht die Luft zum Atmen zu rauben und lassen Sie Ihr Gegenüber auch einmal zu Wort kommen. Noch besser: Binden Sie Ihr Gegenüber aktiv ein. Stellen Sie eine Frage, zeigen Sie Interesse und hören Sie zu! Verstehen Sie das Unternehmen! Ein erfrischender Dialog belebt jeden Bewerbungsprozess!

5. „Ich konzentriere mich nur auf meine Stärken“

In einem unserer letzten Beiträge haben wir Ihnen fünf Stärken eines erfolgreichen Managers präsentiert. Dabei ging es als zentrales Thema um die Persönlichkeit, die erfolgreiche Führungskräfte auszeichnet. Sie sollten – gerade, wenn Sie eine Position auf Führungsebene anstreben – mehr von sich preisgeben als Ihre Leistungen und Geschichten Ihres beruflichen Werdegangs. Zeigen Sie, wer Sie sind. Zeigen Sie nicht nur Ihre knallharte berufliche Seite. Zeigen Sie, was Sie menschlich kenn- und auszeichnet.

Dazu gehören nicht nur Ihre Stärken. Zu einer ausbalancierten Persönlichkeit gehören immer auch Schwächen. Zeigen Sie, dass Sie ein Mensch und keine Maschine sind!

Natürlich sollten Sie es nichtsdestotrotz vermeiden, sich in ein allzu schlechtes Licht zu rücken. Bereiten Sie auch das Gespräch über Ihre Persönlichkeit und Ihre verbesserungswürdigen Facetten vor. Reden Sie über eine Schwäche und geben Sie zu verstehen, ob und wie Sie an ihr arbeiten wollen, um sich zu verbessern. Keine Scheu! Schwächen sind menschlich; und darum geht es! Zeigen Sie Ihre menschliche Seite!

Diese fünf Fehler sind nur einige, die wir als Personalberatung immer wieder in den Gesprächen mit Kandidaten erleben. Interviews sind immer eine besondere Situation und Fehler sind menschlich. Dennoch hoffen wir, dass unser Überblick Ihnen helfen kann, unnötige Fehltritte im Vorstellungsgespräch zu vermeiden.

Kennen Sie weitere Fehler, die in Vorstellungsgesprächen gemacht werden? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Viel Erfolg und bis bald

Ihr Team von Dr. Maier + Partner

In diesem Text wird für die bessere Lesbarkeit nur die männliche Form verwendet. Die gewählten männlichen Formulierungen gelten uneingeschränkt auch für alle Geschlechter.

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